Fakten statt Vorurteile
Falsch: Erneuerbare Energien sind unbeliebt
Richtig: Das Gegenteil ist der Fall: Erneuerbare Energien steht bei der Bevölkerung hoch im Kurs! Nach einer forsa-Umfrage vom April 2005 meinen 87 Prozent der Menschen in Deutschland, dass die Erneuerbaren Energien auch künftig gefördert werden sollen und zwar genauso oder mehr als jetzt...
Falsch: Erneuerbare Energien sind Subventionsempfänger und deshalb unwirtschaftlich
Richtig: Die Kosten für die Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien werden auf alle Stromkunden umgelegt. Es handelt sich also nicht um eine Bezahlung aus der Staatskasse, sondern eine Gleichbehandlung mit den Kohle und Atomkraftwerken, die auch ihre Strompreise nach der Wirtschaftlichkeit ausrichten. So hat es auch der europäische Gerichtshof entschieden. Derzeit zahlt ein Drei-Personen-Haushalt nur etwa 1,50 Euro im Monat für Erneuerbare Energien.
Falsch: Erneuerbare Energien treiben den Strompreis nach oben
Richtig: Der Strompreis-Anstieg der vergangenen Jahre geht zu fast 90 Prozent auf andere Faktoren zurück. Hinzu kommt, dass der Anteil Erneuerbarer Energien am Strompreis lediglich 3% ausmacht, nur die Hälfte dessen, was das Ablesen des Stromzählers kostet. Und Erneuerbare Energien werden immer billiger: Ihre Kosten sind seit 1990 um die Hälfte gesunken. Mit der erwarteten weiteren Kostensenkung werden die meisten Erneuerbaren in spätestens 15 Jahren wettbewerbsfähig sein. Im Gegensatz dazu steigen die Preise für Öl, Gas, Uran und Kohle unaufhörlich. Darüber hinaus vermeidet jede Kilowattstunde Strom aus Erneuerbaren Energien Schäden in Höhe von bis zu 20 Cent. Das sind heute schon jährlich ca. 10 Mrd. Euro vermiedene volkswirtschaftliche Schäden.
Falsch: Die Produktion von Erneuerbaren-Energien-Anlagen benötigt mehr Energie als diese während ihrer Lebenszeit wieder erzeugen kann
Richtig: Das stimmte 1960 für die Photovoltaik. Erneuerbare-Energien-Anlagen benötigen heute nur einen Bruchteil ihrer Lebensdauer, um die für ihre eigene Produktion benötigte Energie zu erzeugen. Solarsysteme je nach Typ der verwendeten Solarzellen zwischen 26 und 39 Monaten, Solarwärmeanlagen 5 bis 15 Monate bei einer Lebensdauer von bis zu 30 Jahren; Wasserkraftanlagen zwischen 9 und 13 Monaten bei 100 Jahren Lebensdauer. Solche guten Werte erreicht keine fossile Anlage, weder Kohlekraftwerke noch Ölheizungen.
Falsch: Erneuerbare Energien sind in Deutschland nicht ausreichend vorhanden und können die Energieversorgung auch langfristig nicht sichern
Richtig: Sowohl die Energieversorgung Deutschland als auch die weltweite können in wenigen Jahrzehnten vollständig auf Erneuerbare Energien umgestellt werden wenn der politische Wille da ist. Alleine die Erneuerbare Energien haben genügend Potential, um eine zukünftige Energieversorgung sicher zu stellen. Dagegen werden Erdöl und Erdgas bereits in den kommenden Jahren knapp werden.
Falsch: Die Förderung Erneuerbarer Energien vernichtet Arbeitsplätze in der konventionellen Energiewirtschaft
Richtig: Die Zahl der Beschäftigten ist in der Stromwirtschaft zwischen 1993 und 2001 von 204.000 auf 127.000 zurückgegangen vor allem im Braun- und Steinkohlebergbau - aber auch aufgrund der Liberalisierung der Elektrizitätsmärkte und der Globalisierung. Die Zahl der Arbeitsplätze durch Erneuerbare Energien ist seit 1998 dagegen um mehr als 63.000 auf 130.000 im Jahr 2004 gestiegen. Diese Entwicklung wird weitergehen: Bis 2020 rechnet die Erneuerbare-Energien-Branche damit, eine halbe Million Menschen in Deutschland zu beschäftigen weit mehr als heute konventionelle Energiewirtschaft.
Falsch: Erneuerbare Energien zerstören die Landschaft und die Umwelt
Richtig: Erneuerbare Energien schützen die Umwelt. Jede Kilowattstunde aus Wind und Sonne spart große Mengen Wasser ein. Kohle-, Gas und Atomkraftwerke zerstören Landschaft und Umwelt. Erneuerbare Energien schützen dagegen unsere Landschaft: Die Fläche unter den Windrädern kann weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Die Braunkohle hingegen verwüstet unwiderruflich ganze Landschaftsstriche und radiert ganze Dörfer aus. Braunkohlestrom durch Windstrom zu ersetzen, ist aktiver Landschaftsschutz. Der Anbau von Energiepflanzen erhöht die biologische Vielfalt auf unseren ansonsten durch Monokulturen beherrschten Feldern.
Falsch: Erneuerbare Energien tragen nicht wesentlich zum Klimaschutz bei
Richtig: Durch die Nutzung der Erneuerbaren Energien wurden 2004 in Deutschland rund 70 Mill. Tonnen Kohlendioxid eingespart. Zum Vergleich: Der Handel mit Emissionszertifikaten verringert den Ausstoß von CO2 in der deutschen Industrie und Stromwirtschaft gegenwärtig nur um 2 Millionen jährlich.
Für das Jahr 2020 strebt die Erneuerbare-Energien-Branche an. In Deutschland durch den Einsatz von Energie aus Sonne, Wind, Wasser, Bioenergie und Erdwärme etwa 270 Millionen Tonnen Kohlendioxid zu vermeiden. Sie wird damit den entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Falsch: Erneuerbare Energien können keine Versorgungssicherheit bringen, da der Wind nicht gleichmäßig weht.
Richtig: Niemand hat behauptet, dass die zukünftige Stromversorgung nur mit Wind geleistet werden soll. Zusammen mit den natürlichen Energiespeichern Erdwärme, Bioenergie und der Wasserkraft lässt sich eine problemlose Versorgung rund um die Uhr aufbauen. Übrigens kaufen die Franzosen in heißen Sommern deutschen Windstrom auf, weil ihre Kernkraftwerke nicht genügend Kühlwasser wegen der großen Hitze und Trockenheit haben.